Der Höhlenbach Elsach strömt während der Schneeschmelze oder nach größeren Niederschlägen durch das mächtige Höhlenportal, und springt über mehrere kleine Wasserfälle zu Tal. Die zu keiner Schauhöhle gehörende " Wilde" Falkensteiner Höhle ist noch eine aktive Wasserhöhle, das heißt, ihre Weiterentwicklung dauert unvermindert an. Die hier herrschende Lufttemperatur beträgt ganzjährig ziemlich konstant etwa 9 Grad Celsius, die Wassertemperatur schwankt zwischen 6 und 9 Grad Celsius. Da Wasser unsere Körpertemperatur gegenüber Luft ca. 27 mal schneller ableitet, ist eine längere Besichtigung ohne geeignete Wärmeschutzkleidung unmöglich. Ohne Neoprenanzug ( ab dem 2. Siphon mindestens 7 mm Dicke ) sollte man sich nicht weiter als bis zum ersten Siphon ( ca. 400 Meter ) vorwagen. Das passieren dieses Wasserloches, über welchem sich das Höhlendach auf etwa 4 Meter Länge bis auf wenige Zentimeter zur Wasseroberfläche hinunter absenkt, gelingt am besten rücklings. Zur Schneeschmelze oder nach ergiebigen Gewitterregen schwillt der Höhlenbach Elsach jedoch stark an, und schließt dann rasch den Siphon. Ein verantwortungsloser Höhlenbesuch ohne nötige, vorher angebrachte Führungsleine kann so in einer lebensbedrohlichen Falle enden. Ab der Reutlinger Halle wäre ein weitergehen ohne wirksamen Kälteschutz absolut unverantwortlich.
Der Höhlenerfahrene baut dem durch eine entsprechende Ausrüstung vor, zu der neben wasserfester, warmer Kleidung, ausreichender Nahrung, gutem festem Schuhwerk auch die Verwendung eines Schutzhelmes und die Mitnahme mehrerer Lampen gehören. Nur so kann er sicher zu der wunderschönen Königshalle gelangen. Viele Höhlenbesucher fasziniert die Vorstellung, möglichst weit in eine Höhle vorzudringen, sei es, um Unerforschtes zu entdecken, oder einfach das sehen zu können, was der Allgemeinheit verborgen bleibt. Andere betrachten einen Höhlenbesuch als persönliche Herausforderung an die eigenen Fitness und Kondition. Ein lohnendes Ziel kann aber auch im analysierenden Erfassen der vielfältigen Formen und Farben liegen, in der Erkenntnis, dass der augenblickliche Zustand gleichsam eine Sekunde des scheinbar unendlich langen und sich nur unmerklich langsam vollziehenden Wandlungsprozesses verkörpert. Man muss die alles erfassende Ruhe und die natürliche Schönheit bewusst in sich aufnehmen, um zu erkennen, was uns in unserer hektischen und belasteten Welt verloren gegangen ist.
Über 5 Kilometer des durchschnittlich 100 Meter tief liegenden Höhlenganges, welcher direkt unter Grabenstetten durchführt, sind bereits erforscht. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt die Fortsetzung der ehemals zusammenhängenden gigantischen Urhöhle, der Elsachbröller. Auch er ist bereits auf mehr als 2000 Meter Länge erforscht. Die Urhöhle wurde dadurch zerschnitten, dass sich ein Neckarzufluss in das Gestein eingrub und so das trennende Tal schuf.
Wichtiger G e f a h r e n h i n w e i s !!! Auf die richtige Ausrüstung inkl. Nahrungsmittel sowie den Wetterbericht muss unbedingt geachtet werden. Bei heftigem Regen, vor allem Gewitterregen oder der Schneeschmelze ist von einem Besuch der "Wilden" Falkensteiner Höhle dringend abzuraten.
Danke für Ihr Interesse an der "Wilden" Falkensteiner Höhle! Weiterhin alles Gute und viel Erfolg wünscht Ihnen Familie Wolfgang Graf.
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