Die  Falkensteiner Höhle

befindet sich in Baden Württemberg zwischen Bad Urach und Grabenstetten.

(Germany)

 

Photo rechts: Martin Deutschmann aus Waldenbuch nach dem Eiseleversturz in der Spaziergangstrecke. 2740 Meter vom Eingang entfernt. Photo: Wolfgang Graf

Der Höhlenbach Elsach strömt während der Schneeschmelze oder nach größeren Niederschlägen durch das mächtige Höhlenportal, und springt über mehrere kleine Wasserfälle zu Tal.

Die zu keiner Schauhöhle gehörende " Wilde" Falkensteiner Höhle ist noch eine aktive Wasserhöhle, das heißt, ihre Weiterentwicklung dauert unvermindert an. Die hier herrschende Lufttemperatur beträgt ganzjährig ziemlich konstant etwa 9 Grad Celsius, die Wassertemperatur schwankt zwischen 6 und 9 Grad Celsius. Da Wasser unsere Körpertemperatur gegenüber Luft ca. 27 mal schneller ableitet, ist eine längere Besichtigung ohne geeignete Wärmeschutzkleidung unmöglich. Ohne Neoprenanzug ( ab dem 2. Siphon mindestens 7 mm Dicke ) sollte man sich nicht weiter als bis zum ersten Siphon ( ca. 400 Meter ) vorwagen. Das passieren dieses Wasserloches, über welchem sich das Höhlendach auf etwa 4 Meter Länge bis auf wenige Zentimeter zur Wasseroberfläche hinunter absenkt, gelingt am besten rücklings. Zur Schneeschmelze oder nach ergiebigen Gewitterregen schwillt der Höhlenbach Elsach jedoch stark  an, und schließt dann rasch den Siphon. Ein verantwortungsloser Höhlenbesuch ohne nötige, vorher angebrachte  Führungsleine kann so in einer lebensbedrohlichen Falle enden. Ab der Reutlinger Halle wäre ein weitergehen ohne wirksamen Kälteschutz absolut unverantwortlich.

Photo: In der Königshalle.

Der Höhlenerfahrene baut dem durch eine entsprechende Ausrüstung vor, zu der neben wasserfester, warmer Kleidung, ausreichender Nahrung, gutem festem Schuhwerk auch die Verwendung eines Schutzhelmes und die Mitnahme mehrerer Lampen gehören. Nur so kann er sicher zu der wunderschönen Königshalle gelangen.

Viele Höhlenbesucher fasziniert die Vorstellung, möglichst weit in eine Höhle vorzudringen, sei es, um Unerforschtes zu entdecken, oder einfach das sehen zu können, was der Allgemeinheit verborgen bleibt. Andere betrachten einen Höhlenbesuch als persönliche Herausforderung an die eigenen Fitness und Kondition. Ein lohnendes Ziel kann aber auch im analysierenden Erfassen der vielfältigen Formen und Farben liegen, in der Erkenntnis, dass der augenblickliche Zustand gleichsam eine Sekunde des scheinbar unendlich langen und sich nur unmerklich langsam vollziehenden Wandlungsprozesses verkörpert. Man muss die alles erfassende Ruhe und die natürliche Schönheit bewusst in sich aufnehmen, um zu erkennen, was uns in unserer hektischen und belasteten Welt verloren gegangen ist.

Wie beim Betrachten eines großen Bildes wechselt unsere Hinwendung vom Gesamteindruck zum Detail, verweilt kurz hier, dann dort, kehrt schließlich wieder zur Totale zurück.

Nicht anders ergeht es dem interessierten Betrachter dieser einzigartigen Tropfsteinformationen. Die Seele sieht sich satt, die Zeit verfliegt.

Photo: Nur ca. 280 Meter vom Eingangsportal entfernt.

Über 5 Kilometer des durchschnittlich 100 Meter tief liegenden Höhlenganges, welcher direkt unter Grabenstetten durchführt, sind bereits erforscht.

Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt die Fortsetzung der ehemals zusammenhängenden gigantischen Urhöhle, der Elsachbröller. Auch er ist bereits auf mehr als 2000 Meter Länge erforscht. Die Urhöhle wurde dadurch zerschnitten, dass sich ein Neckarzufluss in das Gestein eingrub und so das trennende Tal schuf.

 

Demjenigen, der die Höhle befahren will, sei auch vorab ans Herz gelegt, seine Leistungsfähigkeit und seine Leistungsgrenzen nicht leichtsinnig überschätzen zu wollen, um so nicht sich und andere zu gefährden. Bei einem unserer Höhlenbesuche waren Martin Deutschmann und ich bis zur Pforzheimer Halle ( 3400 Streckenmeter ) inkl. Photos machen, ansonsten ohne Zwischenfall, 18,5 Stunden in der Höhle, bis wir das Tageslicht wieder erreichten.

 

 

 

Photo links: Das Seepferdchen in der Riffstrecke.

Wichtiger  G e f a h r e n h i n w  e i s !!!

Auf die richtige Ausrüstung inkl. Nahrungsmittel sowie den Wetterbericht muss unbedingt geachtet werden. Bei heftigem Regen, vor allem Gewitterregen oder der Schneeschmelze ist von einem Besuch der "Wilden" Falkensteiner Höhle dringend abzuraten.

Der 1. Siphon (wird auch Halbsiphon genannt) von hinten gesehen in Richtung Ausgang - Goldgräberhalle.

 Meistens ist auf einer Länge von 4,5 Meter bis zur Höhlendecke ca. 5 - 10 cm Luft zum Atmen vorhanden. Seine Wassertiefe beträgt durchgehend ca. 60 Zentimeter.

Achtung Gefahr !

Bei länger anhaltenden Regen, der Schneeschmelze oder Gewitter mit Starkregen schließt sich dieser erste Halbsiphon rasch und wird so zu einem gefährlichen, vollkommen geschlossenen Siphon.

Der erste Siphon, das Waschbrett sowie der großräumige Bereich um den dritten Siphon können dann zur Todesfalle werden, da das Wasser unglaublich schnell die Durchtrittsöffnungen bis an die Höhlendecke schließt und so ein weiteres Voran- als auch Zurückkommen eventuell auch für mehrere Tage unmöglich werden lässt. Bitte denken Sie bei einem Besuch daran!

Vielen Dank!

Photo: In der Spaziergangstrecke

Danke für Ihr Interesse an der "Wilden" Falkensteiner Höhle!

Weiterhin alles Gute und viel Erfolg wünscht Ihnen Familie Wolfgang Graf.